Anastasia Lüpkes
Die Alhambra
5 Dinge, die Sie noch nicht wussten
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Die Alhambra
100 Meter über Granada erhöht sich die alte maurische Burg Alhambra. Mit fast 3 Millionen Besuchern jährlich handelt es sich um das meist besuchte Monument in Andalusien. Um etwas mehr über dieses einzigartige Denkmal zu erfahren, wird den Besuchern eine breite Auswahl an Reiseliteratur geboten. Hier habe ich jedoch für meine Leser ein Paar exklusive Infos zusammengestellt, die nicht in jedem Reiseführer stehen.
1. Sonnenuhr auf Arabesken
Wenn man heute als Besucher zu einer bestimmten Uhrzeit die Nasridenpaläste in der Alhambra besucht, fällt es natürlich selten auf, dass die Paläste so orientiert sind, dass man durch das einfallende Licht die Tageszeit bestimmen kann. Aber, wenn wir den ganzen Tag in den Palästen verbringen dürften, beobachteten wir ein schönes Schauspiel, wie ein Sonnenstrahl die Arabesken an der Wand streichelt, indem er entlang gleitet. Genau zu Mittagszeit liegen die Säle nur zur Hälfte von der Sonne beleuchtet, während die andere Hälfte im Schatten liegt. Für die Einwohner der Paläste war es sehr wichtig, die Tageszeit zu bestimmen, weil sie nach der ihre täglichen Gebete an Allah verrichten mussten. Um die Zeit zu erfahren, konnten sie sich an den Lichtverhältnissen in den Palästen orientieren. Dieses Licht-und Schattenspiel verwandelt die Alhambra in eine eigenartige Art Sonnenuhr.
2. Lieblingspflanze der Sultane
In der Nähe der Alhambra liegen die Gärten von Generalife. Einer der Schätze ist die seltene Myrtenart "myrtus communis subsp. baetica", die vom Aussterben bedroht ist. Es gibt nur wenige Exemplare davon in den Gärten. Ganz anders war es früher. Wie die botanischen Texte aus dem 16. Jahrhundert belegen, wuchsen in Generalife ganz viele Sträucher davon und manche waren so groß wie Bäume. Sultane schätzten diese Pflanze wegen ihres Aromas und nannten sie الريحان [ar-rayḥān] "die Aromatische". Diese Pflanze war am Hofe des Sultans so beliebt, dass wir sie auch auf dem Deckengemälde im Königssaal zu erkennen glauben.

3. Die Alhambra als Filmkulisse
Im digitalen Zeitalter ist es nicht ungewöhnlich, dass die Alhambra stündlich von hunderten Touristen auf Smartphones und Kameras verewigt wird. Aber es war nicht immer so. Zum ersten Mal gelang das Abbild von der Alhambra auf Zelluloid im Jahre 1905, es handelte sich um die ersten Dokumentaraufnahmen von dem Monument. Elf Jahre später drehte der Regisseur Gérard Bourgeois einen Stummfilm über das Leben von Christopher Kolumbus. 1921 war es wieder so weit. Dieses Mal wurde der Stummfilm El Dorado von dem Regisseur Marcel L'Herbier gedreht.
Im Laufe des letzten Jahrhunderts sind es über 50 Streifen gewesen, für die die Alhambra als Filmkulisse diente. Und das wären noch viel mehr geworden, aber der zunehmende Tourismus und das Bewusstsein, dass die Alhambra erhalten werden soll, erschwert, Drehgenehmigungen zu bekommen. So hat Steven Spielberg eine Absage bekommen, als er für den dritten Film von Indiana Jones (1988) im Löwenhof einen Rolls Royce haben wollte. Das letzte Mal, als die Alhambra auf der großen Leinwand erschienen ist, war es ein Zeichentrickfilm Tad Stones und das Geheimnis von König Midas.
4. Isabella sollte auch daran glauben
Wenn man heute die spätgotische Grabkapelle der Katholischen Könige besucht, kann man keinen besseren Ort für die Bestattung der Verfechter des katholischen Glaubens vorstellen. Diese Kapelle entspricht jedoch nicht dem ursprünglichen Wunsch der Königin Isabella. Der Bau wird erst nach ihrem Tod auf Befehl von ihrem Mann beginnen. Bevor es soweit war, wurde Isabella zuerst laut ihrem Testament in der Alhambra, im Kloster von Hl. Franziskus bestattet. Da dieses Kloster zum Teil an Stelle des nasridischen Palastes entstanden ist, ruhte Isabella die ersten 17 Jahre nach ihrem Tod unter dem arabischen Wahlspruch der Nasriden: "Es gibt keinen Sieger außer Allah."
5. Die unterirdische Alhambra
Ich möchte auf gar keinen Fall den heutigen Besucher als oberflächlich bezeichnen, das ist ja nicht seine Schuld, aber das, was er heute sieht, ist nur die Oberfläche. Wenn wir aber den Alhambrahügel durchschneiden könnten, um den Querschnitt anzuschauen, sähen wir mehr Löcher als im Emmentaler Käse. Die Sultane von der Alhambra fürchteten nicht nur den christlichen Feind, sondern auch den, der in der eigenen Burg saß. Im Laufe der zweieinhalb Jahrhunderte der Regierungszeit der Nasridendynastie standen Palastintrigen und Umstürze auf der Tagesordnung. Deswegen veranlassten die Herrscher, in den Hügel Tunnels zu graben, die ihnen erlaubten, rechtzeitig zu fliehen. So rettete zum Beispiel Muhammad V. sein Leben, aber darüber berichte ein anderes Mal.
Viele von diesen unterirdischen Untergängen sind heute entweder zugeschüttet oder einsturzgefährdet, andere sind in Vergessenheit geraten. Es gibt aber eine Liste von den Tunnels, die es eventuell gegeben hat oder sogar noch gibt. Man muss doch Erforschungen anstellen, schlagen mir manche Gäste vor. Es gab schon mal so einen deutschen Touristen, der das nicht nur vorgeschlagen hat, sondern auch tatkräftig dabei war. Es war wahrscheinlich der neugierige Geist, der den Herrn F. Helzer in die unterirdischen Gänge am 7. November 1878 getrieben hat. Und dann die nächsten acht Tage hörte man nichts mehr von ihm. Bis dann der Wächter vom Wachturm der Alhambra doch was von ihm hörte, er vernahm nämlich seine verzweifelten Hilfeschreie. Der Reisende verirrte sich in den dunklen, halb verschütteten Gängen, in der Eingeweide der Alhambra, und kam erst durch einen glücklichen Zufall auf die Oberfläche.


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