7 Regeln der spanischen Tapaskultur
Tapas-Tour in Granada
Eine Tour durch die Tapas-Bars ist eine alternative Art und Weise Granada zu erleben, nämlich so, wie das die Einheimischen tun. Man schlendert von einer Bar zu der nächsten, indem man Getränke bestellt und dazu Häppchen, kleine Portionen von traditionellen Gerichten serviert bekommt.

Woher diese Tradition in Spanien stammt, zu einem Getränk auch Fingerfood anzubieten, gibt es zahlreiche Versionen. Einer zu Folge wurde einmal ein spanischer König Alfons X, auch Alfons der Weise genannt, schwer krank und seine Hofärzte empfahlen ihm als Medizin zu jeder Stunde ein Gläschen Wein zu trinken. Damit der Blick des Monarchen vom vielen Wein nicht trübe würde, reichte man ihm Wein mit Häppchen. Als der König wieder gesund wurde, wollte er nicht nur die gute Tradition weiter beibehalten, sondern befahl auch, dass in seinem Königreich Wein mit Häppchen gereicht werden soll. Da die Wirte am Geschirr sparen wollten, legten sie ein Stückchen Käse, Brot oder Jamon-Schinken direkt auf das Glas wie einen Deckel.
Was bedeutet eigentlich das Wort "Tapas"?
Etymologisch gesehen kommt der Name Tapas für Häppchen vom spanischen Verb „tapar", also „abdecken". „Tapa" bedeutet wörtlich übersetzt „Deckel". Heutzutage ist aber mit dem Begriff „Tapas" nicht ein Gericht, bzw. eine Art, wie das serviert wird, gemeint, sondern die Größe der Portionen. Da nach dem Bürgerkrieg in Spanien Essen und Geld knapp waren und nicht jeder sich eine ganze Portion leisten konnte, bestellte man eine halbe Portion, oder, wenn man auch dafür kein Geld hatte, dann halt eben eine Tapa. Mit der Zeit entstand daraus „Tapeo", eine ganze Tapaskultur. Es geht dabei nicht in erster Linie darum, den Hunger zu stillen oder die Kreationen der Chefs zu verkosten, sondern es geht um das Zusammensein mit den anderen, Zeit, Mahlzeit und Konversation zu teilen. Das liegt nahe einer Lebenseinstellung.


Traditionelle Tapas in Granada sind Kroketten, frittierte Auberginen mit Zuckerrohrsirup, in Essig eingelegte Sardellen, Fleischragout, panierte Kalmarringe, Hundshai und noch vieles mehr. Wenn ein Granadiner das Wort „Alhambra" hört, denkt er wahrscheinlich eher an das gleichnamige Bier als an die maurische Burg. Jeder zweite hat die Alhambra letztes Mal noch zu seinen Schulzeiten besucht, aber die Bars besucht man regelmäßig.



Im Folgenden finden Sie eine kleine Anleitung für spanische Tapaskultur
Erste und die wichtigste Regel
Der Erfolg von Tapeo hängt von der richtigen Anzahl der Teilnehmer. Am besten dafür eignen sich die Gruppen zwischen drei und sieben Teilnehmer. Warum? Die Konversation darf nicht ins Stocken kommen, auch wenn man isst. Während die zwei sich rege unterhalten, einander ins Wort zu fallen und gleichzeitig reden, (das ist erlaubt und vielleicht auch erwünscht, alles besser als verlegenes Schweigen), hat der dritte die Gelegenheit zumindest etwas zu sich zu nehmen. Mehr als sieben ist die Runde dann zu groß, dass man jedem gebührende Beachtung und Aufmerksamkeit schenken kann.

zweite Regel
Tapas werden im Stehen verzehrt. Die guten Bars sind gut besucht, es gibt oft keinen Platz, um Tische aufzustellen. Wer körperkontaktscheu ist, der ist hier fehl am Platz. Man geht oft gezwungenermaßen aus Platzmangelgründen miteinander auf Tuchfühlung.

dritte Regel
Nicht mehr als zwei Getränke in einer Bar konsumieren. Es geht nicht darum, den ganzen Abend in einer Bar zu verbringen, sondern möglichst viele Orte zu besuchen. Deswegen lohnt es sich nicht, sich hinzusetzen. (sieh zweite Regel).

vierte Regel
Jede Runde wird jeweils von einer Person bezahlt. Es ist wünschenswert, dass jeder einmal drankommt. Daher ist es sehr wichtig, eine richtige Anzahl der Teilnehmer zu bestimmen. (siehe erste Regel)

fünfte Regel
Das Thema der Unterhaltung soll angenehm sein. Es ist strengstens verboten, über Probleme oder Politik zu sprechen. Hauptziel besteht darin, sich zu unterhalten und gut die Zeit zusammen zu verbringen, anstatt den Gesprächspartner in ein unangenehmes Gespräch oder gar in einen Streit zu verwickeln.

sechste Regel
Man darf nicht zeigen, dass man Hunger hat. Tapas werden selten auf individuellen Tellern gereicht, sondern auf einem Teller, mit individuellem Besteck. Man sollte eine Pause nehmen. Meistens tut man so, als ob man gar nicht gemerkt hat, dass das Essen schon auf dem Tisch steht. Vom gemeinsamen Teller isst auch nicht alles auf, sondern lässt ein bisschen übrig.

sechste Regel
Tapas werden meistens zu Mittagszeit (13:00 bis 16:00 Uhr) und zu Abendessen (ab etwa 20:00 - 21:00 Uhr) gereicht. Falls man in einer Bar keine Tapa bekommen hat, darf man nicht nach ihr verlangen, das wird wie schlechte Erziehung oder eine Frechheit gewertet. Kostenlose Häppchen den Kunden zu servieren ist ein Zeichen guten Willens und keine Pflicht von dem Wirt. Andererseits keine Tapa dem Kunden zu servieren, wird ebenfalls vom Kunden als eine Frechheit gewertet und man sollte dann diese Bar auf keinen Fall noch einmal betreten.

Und zu guter Letzt
Ich hoffe, mit dieser kleinen Anleitung bei Ihnen Lust geweckt zu haben, bei Ihrer nächsten Reise nach Granada sich an der Tapaskultur zu beteiligen und einige von diesen Regeln zu befolgen.

Guten Appetit und schöne Unterhaltung!
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